Ein echter „Iron Butt“ geht mit Triumph Tiger 1200 GT Explorer auf Europatour News vom 03.09.2024
Was gibt es bei extremer Hitze Schöneres als eine Motorradtour von mehreren tausend Kilometern? Für Extrembiker wie Bodo Antonic nicht viel! Als Teil der internationalen „Iron Butt“-Community (das englische Wort „Iron Butt“ lässt sich nur schwer treffend übersetzen – „Hintern aus Stahl“ wäre eine Option) gibt er erst recht Gas, wenn den meisten anderen längst der Po glüht. In der Praxis bedeutet die „Leidenschaft Langstrecke“ knallhart: Fahren, schlafen, fahren. Dabei zählt jede Minute. Nur so war es möglich, die beindruckende Strecke von 12.042 Kilometern durch 17 (!) europäische Hautstädte in nur 7 Tagen zu bewältigen. Doch natürlich braucht es dazu auch ein Bike, das diese Dauerbelastung wegsteckt und für lange Motorradreisen ausgelegt ist – kein Problem für die Tiger 1200 GT Explorer mit 30-Liter-Tank, mit der das deutsche TRIUMPH Team Antonic bei seinem Abenteuer unterstützt hat. Während der Tour wurde sie durch einen Reifenwechsel im spanischen San Sebastián durch TRIUMPH Spanien wieder fit gemacht. Ein weiterer Boxenstopp für die Tiger war in Stockholm durch TRIUMPH Schweden geplant, der musste aber durch eine Routenänderung nicht in Anspruch genommen werden.
„Ganz klar, die Tiger 1200 ist ein perfektes Reisemotorrad und hat die mehr als 12.000 Kilometer Extrembelastung ohne Knurren durchgeschnurrt“, erzählt ein begeisterter Bodo Antonic. „Genau so eine zuverlässige Partnerin habe ich auch gebraucht, denn nicht zuletzt die extremen Temperaturen haben die Maschine und mich manchmal an die Belastungsgrenze gebracht. Das letzte, was ich hätte gebrauchen können, wäre ein Motorrad gewesen, das zickt. Doch die Tour quer durch Europa war nicht nur anstrengend, sondern vor allem auch unglaublich bereichernd. Besonders freue ich mich, dass ich dabei nicht nur ganz viele schöne Erinnerungen, sondern auch die satte Spendensumme von 4.085,70 Euro für das Kinderhospiz Löwenherz sammeln durfte. Der Verein mit Sitz in Syke bei Bremen leistet unglaublich wichtige Arbeit für unheilbar erkrankte Kinder und ihre Familien – ein Anliegen, das mir sehr am Herzen liegt.“
1.310 Euro davon wurden von starken Unterstützern direkt an den Verein Löwenherz gespendet*, 1.775,70 Euro gingen online ein, und glatte 1.000 Euro kamen von TRIUMPH Mitarbeitern. Ein ansehnlicher Betrag für die gute Sache, den Antonic hart „erarbeitet“ hat. Für ihn selbst war natürlich der Weg das Ziel und es „Lohn“ genug, die beeindruckende Vielfalt Europas auf ihm bisher unbekannten Strecken zu erkunden.
Hitzeschlacht von Athen bis Rom
„Los ging’s in Athen, über die imaginäre Ziellinie bin ich in Nürnberg gefahren. Wer in den letzten Wochen die Nachrichten verfolgt hat, weiß, wieso ich die ersten Kapitel im Reisetagebuch mit „Hitzeschlacht“ überschrieben habe – in Griechenland herrschen diesen Sommer zum Teil deutlich über 40 Grad Celsius. Zustände, in denen mich auch die schöne Bepflanzung der Autobahn und die eindrucksvollen Berglandschaften nicht davon abhalten konnten, das Land möglichst schnell über Sofia und Bukarest Richtung Budapest zu verlassen. Mit über 2.000 Kilometern habe ich da eine Strecke zurückgelegt, die mancher Hobby-Biker als Jahresleistung verbucht.“
Und genau so musste Antonic weitermachen, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Leider weiterhin bei Rekordtemperaturen in Italien – wenn er die Po-Ebene als kochendes Hitzemeer beschreibt, trifft die eher unfreiwillige Doppeldeutigkeit dieser Formulierung vermutlich genau auf den Punkt. Entschädigt wurde er im Anschluss durch die traumhaften Farben der Landschaften zwischen Florenz und Rom.
Von Spanien über Skandinavien Richtung Heimat
Die gute Nachricht: Nach dem dritten Tag mit zum Teil unerträglicher Hitze in Spanien (Madrid = Hauptstadt, Salamanca = sehr, sehr sehenswert) kühlt es an Tag vier auf dem Weg über San Sebastián und Paris nach Reims (grandiose Bergpanoramen) deutlich ab. Die nicht so gute Nachricht: Tag fünf startet nicht nur mit Nebel, sondern auch mit versagendem Navi. Leider schafft auch das Handy keine wirkliche Abhilfe, so dass Bodo Antonic sich an der Sonne orientiert (geht im Osten auf, das nächste Ziel in Luxemburg liegt im Osten) und nach dem ein oder anderen Umweg (viel Nebel = wenig Sonne) Luxemburg und Brüssel von der Liste der zu besuchenden Hauptstädte streichen kann.
Der dann einsetzende Dauerregen auf dem Weg von Amsterdam nach Bremen und Hamburg hätte fast zum Abbruch der Tour geführt, aber a) hielt die wetterfeste Bekleidung von TRIUMPH den Reisenden trocken und b) vermeldeten die Wetterkarten Besserung im Norden rund um Kopenhagen (Check Dänemark) und Stockholm (Check Schweden). Weiter östlich waren ursprünglich noch Helsinki und die baltischen Länder eingeplant, denen das Regenradar aber leider die rote Karte zeigte. Darum also zurück nach Deutschland, um beim nächsten Tankstopp festzustellen, dass der Geldbeutel fehlt und mit ihm Kreditkarten und Ausweispapiere. Zwar sehr doof, aber dank moderner Technik (Pago-Bezahlring, Applepay) kein Grund, die Fahrt nicht bis ins heimatliche Nürnberg fortzusetzen und auf dem Weg Berlin von der Liste zu nehmen. Warschau und Prag blieben dabei leider auf bzw. eben nicht auf der Strecke. Dafür gab’s aber eine Übererfüllung des Ziels in Sachen Timing, denn nach „nur“ 6 Tagen und 23 Stunden konnte sich Antonic mit Fug und Recht einen echten „Iron Butt“ nennen!
Mehr zur „Iron-Butt“-Community gibt’s auf: https://www.ironbutt.org