Luca de Vleeschauwer holt den Vize Titel für TRIUMPH News vom 25.09.2024
Photography by Felix Wiessmann
Das war ein Abschluss, der in die Geschichte eingeht. TRIUMPH ist in der erst zweiten Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) aufs Podium in der Supersport-Gesamtwertung gefahren. Luca de Vleeschauwer vom Team MotoLife wurde beim großen Hockenheimfinale am vergangenen Wochenende Dritter im ersten Rennen und bereitete alles vor. Der zweite Lauf geriet jedoch zur Zitterpartie, bevor richtig groß gefeiert werden konnte.
Der Belgier Luca de Vleeschauwer ist auf der Triumph Street Triple RS Vizemeister in der IDM Supersport. Die britische Marke ist erst im letzten Jahr in die heißumkämpfte Serie eingestiegen. „Wir haben das Saisonziel erreicht. Man kann auch sagen, wir haben es übertroffen“, sagt Teamchef Andreas Köder, der sonst keine großen Worte macht. „Plan war, unter die ersten Drei zu kommen.“ Die Bilanz: zwei Siege und drei weitere Podiumsplätze. Das MotoLife-Team hatte seit dem Saisonauftakt im Mai auf dem Sachsenring keinen einzigen technischen Defekt zu verzeichnen. Und es gab insgesamt nur drei Fahrer, die in allen Rennen der heiß umkämpften IDM Supersport ins Ziel kamen und dabei immer Punkte holten. Einer davon war der 22-jährige Luca de Vleeschauwer.
Nachdem er sich im ersten Lauf im Hockenheim-Finale den dritten Platz gesichert hatte und dem Griff zum Vizetitel nichts mehr im Weg zu stehen schien, wurde es für die TRIUMPH-Crew im zweiten Rennen doch noch einmal spannender als gewollt. Zu Beginn platzte an der Yamaha von Lennox Lehmann der Ölkühlerschlauch. Der Dresdner bemerkte das nicht sofort, aber hinter ihm stieg eine blaue Rauchwolke auf. TRIUMPH-Fahrer Luca Göttlicher erkannte die Situation sofort und konnte sein Motorrad vor einem Sturz gerade noch abfangen - die Markenkollegen Luca de Vleeschauwer und Filip Feigl aber nicht. Rennabbruch. Die verunreinigte Strecke wurde mit Bindemittel behandelt und gereinigt. De Vleeschauwer und Feigl hatten indessen alle Hände voll zu tun, ihre Bikes innerhalb von fünf Minuten zurück in die Box zu schaffen, um am Re-Start teilnehmen zu dürfen. So steht es im Reglement geschrieben. Beide waren aber pünktlich zur Stelle.
Innerhalb von wenigen Minuten hatte das Team die TRIUMPHs wieder fahrbereit auf die Räder gestellt. Weil auch das Motorrad von Feigl von MotoLife technisch betreut wird, wurde geackert bis zum Anschlag.
Photography by Felix Wiessmann
Auch wenn zunächst alles rund lief, geriet das zweite Rennen noch zur Zitterpartie. Zwei Fahrer hätten de Vleeschauwer jetzt noch den Vizetitel streitig machen können. Im Eifer des Gefechts wurde der Belgier auch noch ein paar Plätze nach hinten geschickt und war auf dem besten Weg, die Vizemeisterschaft zu verlieren. Wie sich herausstellte, hatte das Getriebe beim Sturz einen Schlag abbekommen und de Vleeschauwer haderte mit den Auswirkungen. Teamchef Köder kritzelte alle möglichen Konstellationen auf einen Zettel, wie im Rennen Punkte vergeben werden könnten, damit es für de Vleeschauwer reicht. Seine Augen wanderten zwischen Livetiming und Livestream hin und her. Die Nerven lagen blank. Als der neue Meister Andreas Kofler auf seiner Yamaha das Rennen vor Dirk Geiger knapp gewann und Luca de Vleeschauwer als Achter ins Ziel kam, gab es einen Freudenschrei. Geschafft. Der Belgier hatte 4,5 Punkte Vorsprung vor Honda-Konkurrent Dirk Geiger, der nun Gesamt-Dritter ist. „Ich bin mega-happy“, so Köder, „aber ehrlich gesagt, arbeiten wir auch schon am nächsten Jahr.“
Photography by Dino Eisele
Der erst 17-jährige Luca Göttlicher vom TRIUMPH Germany Racing Team holte in Hockenheim 19 Meisterschaftspunkte und geht als Gesamt-Siebter in die Geschichte ein. Der Tscheche Filip Feigl wurde Gesamtachter.